Marktkommentar
12. April 2024
Börsenexpertin Monika Rosen: „Unter Trump würde die Inflation steigen“
- Aktienmärkte: Weiterer Anstieg gerechtfertigt
- EZB-Zinssenkung im Juni
- China: „Verlierer des Ukraine-Krieges“
Einen Ausblick auf die US-Wahl im Herbst und ihre möglichen Auswirkungen auf die US-Volkswirtschaft lieferte Börsenexpertin Monika Rosen bei einem Expertengespräch am Wiener Standort der Steiermärkischen Sparkasse. Würde Donald Trump die Wahl für sich entscheiden, wären eine steigende Inflation, eine Ausweitung der Verschuldung, weniger Zinssenkungen sowie damit verbunden ein höherer US-Dollar gegenüber dem Euro zu erwarten. Wäre hingegen Joe Biden der Gewinner, so stünden in den USA höhere Steuern ins Haus.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexander Eberan, Leiter des Steiermärkische Sparkasse Private Banking in Wien. Einig waren sich die beiden Experten darin, dass US-Präsident Biden eine sehr positive Wirtschaftsbilanz für die größte Volkswirtschaft der Welt und „Konjunkturlokomotive“ USA vorweisen kann, dies aber derzeit für Biden keinen positiven Niederschlag in den Umfragen vor der Wahl fände.
Langfristige Anlagestrategie und Rebalancing
Der Vorstandsvorsitzende der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG, Gerhard Fabisch, nützte die Gelegenheit, um auf das in diesen Tagen präsentierte positive Ergebnis seines Institutes im Jahr 2023 hinzuweisen. Das Ergebnis nach Steuern ist im Vorjahr um fast 60 Prozent gestiegen. Die Bilanzsumme konnte um rund 2,5 Prozent ausgeweitet werden. Angesichts des gestiegenen Zinsniveaus, so Fabisch, habe die Steiermärkische Sparkasse einige attraktive Anleihen mit Kupons bis zu 3,5 Prozent und Laufzeiten zwischen 7 und 10 Jahren im Angebot, die eine gute Ergänzung zu Aktien seien.
Alexander Eberan hob hervor, dass das Timing von Märkten, d.h. das rechtzeitige Einsteigen bzw. rechtzeitige Austeigen in der Praxis unmöglich ist bzw. sich negativ auf die langfristige Performance einer Veranlagung auswirkt. Ein vor 20 Jahren getätigtes Investment von 100.000 US-Dollar ergibt aktuell einen Wert von US$ 616.317,--, wenn man investiert blieb. Wäre man damit die besten 5 Tage nicht investiert gewesen, würde der Wert nur mehr US$ 389.264,-- betragen, bei 25 Tagen sinkt dieser Wert sogar auf US$ 134.392,--Fazit: „Man sollte nicht versuchen, den Markt zu timen, denn Performance entsteht an ganz wenigen Tagen,“ betonte Eberan. Das Beibehalten einer langfristigen Strategie lohne sich.
„Keine Senkung der US-Zinsen im September“
„Eine ruhige Hand über längere Zeit zahlt sich aus,“ bestätigte auch Monika Rosen, die vor allem die Entwicklung der Zinsen als den derzeitigen Haupttreiber für die Kursgewinne an den Aktienmärkten analysierte. Sie geht mit den meisten Experten konform, wonach die Europäische Zentralbank infolge der nunmehr sinkenden Inflation die Leitzinsen mit großer Wahrscheinlichkeit im Juni senken wird. Die schwache Konjunktur in Europa brauche dringend einen solchen Schritt. Anders stelle sich die Zinssituation für die US-Wirtschaft dar, die sich trotz hoher Leitzinsen (5,25 – 5,5%) mit einem Wachstum von mehr als 3 Prozent überraschend gut schlägt. Ob die US-Notenbank Federal Reserve im Juni das Zinsniveau absenken wird, sei fraglich. „Ich traue mir aber zu sagen, dass es im September, also zwei Monate vor der Wahl, aus politischen Gründen sicher keine Senkung geben wird“, sagte Rosen.
US-Unternehmensgewinne auf breiter Basis
Die starken Kursanstiege an den Börsen, die im Vorjahr fast ausschließlich auf die Kursexplosionen bei den sieben großen US-Technologiewerten (Nvidia, Apple etc.) zurückzuführen waren, seien jedenfalls gerechtfertigt. Auch andere im US-Index S&P 500 gelisteten Unternehmen tragen 2024 nunmehr auf breiterer Basis zur starken Performance des US-Aktienmarktes bei. Die Unternehmensgewinne sprudeln, die US-Wirtschaft brummt. Aufhorchen ließ die Expertin mit den Worten, dass die chinesische Wirtschaft ein „Verlierer des Ukraine-Krieges“ sei. China habe durch seine Annäherung an Russland im Westen „viel Vertrauen verspielt“. Demzufolge würde das Reich der Mitte aktuell das angepeilte Wachstum von 5 Prozent verfehlen und bei rund 4,5 Prozent zu liegen kommen.
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